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Babylon

Turmbau zu Babylon (Genesis 11, 7) – der Herr sprach: „lasst uns…ihre Sprache verwirren, dass keiner mehr des anderen Sprache versteht….“.

Altes Testament

Manchmal denke ich: Gott sei Dank waren die Menschen in Babylon so kühn und haben an einem Wolkenkratzer gebaut. Hätten wir sonst heute so viele wohlklingende Sprachen auf der Welt, exotisch, erotisch, kryptisch?

So aber sitzen täglich Menschen vor mir, deren Deutsch vielleicht noch gebrochen ist, aber deren Heimatsprache dagegen nach jener Ferne klingt, in die es mich seit Corona immer sehnsüchtiger zieht, je länger mich das Virus nervt.

Nichts nervt Menschen mit Migrationshintergrund dagegen mehr als ständig gefragt zu werden, wo sie denn herkommen. Immer mehr sind hier geboren und schlicht Deutsche. Da richtet man ganz besonders große ‚Freude‘ mit der Frage nach dem Woher an. Frisch Zugezogene dagegen wollen hier ankommen, statt ständig an ihr Fremdsein erinnert werden. Es gehört zu den typischen Widersprüchen bei uns, Integration einzufordern, um sich im nächsten Moment vor allem für die Verschiedenheit zu interessieren.

Also frage ich nicht, sondern versuche zu verstehen, welche Sprachfamilie da gesprochen wird. Türkisch, Farsi und Arabisch höre ich schon ganz gut heraus, slawische Sprachen klingen für mich alle gleich, aus der romanischen Sprachfamilie schwärme ich für die Melodie des Portugiesisch.

Eine glückliche Fügung, wenn sich dann ein netter Syrer aus nicht so fernen Oberhaid (wie sich dann herausstellt) und seine für ihn übersetzende Tochter für MEINE Herkunft interessieren, weil unsere Praxis mit zahllosen Bildern aus dem Morgenland gepflastert ist.

Dann kann ich IHNEN vom Orient erzählen und meiner innigen Beziehung dorthin.

Wer mehr darüber wissen will, der findet auf den Blogseiten meiner Frau reichlich Stoff: Sandmeere.de

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